Die Vereinigung liechtensteinischer gemeinnütziger Stiftungen (VLGS) konnte bei der Mitgliederversammlung am 14. Mai in der Abteilung Agra des Heilpädagogischen Zentrums (hpz) in Mauren auf ein erfolgreiches Jahr 2018 zurückblicken. Die Vereinigung beschloss, ihren Mitgliederkreis auf gemeinnützige Trusts zu erweitern, um den Philanthropiestandort Liechtenstein zu stärken.
Die VLGS setzt sich seit ihrer Gründung in 2010 für den Philanthropiestandort Liechtenstein ein, vertritt engagiert Interessen, fördert eine gute Stiftungspraxis und ist eine Plattform für den Dialog und Erfahrungsaustausch zwischen gemeinnützigen Förderstiftungen. In 2018 konnte die VLGS einen Anstieg der Mitgliederzahl um 9 Stiftungen verzeichnen. In diesem Jahr sind bereits 14 Neumitglieder beigetreten, so dass die Vereinigung aktuell 86 Mitglieder und 3 Assoziierte Partner umfasst.
Vernetzungsarbeit im Zentrum der Aktivitäten
«Ziel der VLGS ist die zukunftsorientierte Gestaltung des liechtensteinischen Philanthropiestandorts. Dabei spielt die Vernetzung der Förderstiftungen untereinander und mit anderen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft eine zentrale Rolle», erläuterte VLGS Präsident Hans Brunhart inseinen Ausführungen über die Schwerpunkte der VLGS. Der hohe Stellenwert der Vernetzungsarbeit wiederspiegelt sich auch in den Projekten des vergangenen Jahres. Veranstaltungen wie die VLGS Projektplattform, das Treffen mit Behörden, das Stiftungsmanagement-Seminar und der Liechtensteinische Stiftungsrechtstag trugen zur Stärkung des Stiftungsstandorts bei. Präsident Brunhart führte aus, dass «die VLGS nicht nur Dienstleistungen für ihre Mitglieder, sondern auch für den gesamten Gemeinnützigkeitssektor erbringt. Die VLGS Weiterbildungsveranstaltungen werden zum Beispiel rege von verschiedenen gemeinnützigen Organisationen besucht.»
Erweiterung des Mitgliederkreises auf gemeinnützige Trusts
Bisher stand die Mitgliedschaft in der Vereinigung nur gemeinnützigen Stiftungen nach Massgabe der Statuten offen. «Um den Wirkungskreis der Vereinigung zu stärken, soll der Mitgliederkreis auf gemeinnützige Trusts erweitert werden», erläuterte VLGS Vorstandsmitglied Dr. Peter Goop. Die bisher für Stiftungen geltenden Kriterien bleiben unverändert auch für gemeinnützige Trusts. Der entsprechenden Statutenänderung wurde einhellig zugestimmt.
Good-Practice-Standards setzen
Die VLGS setzt sich für die Schaffung von anerkannten Standards ein. In Liechtenstein gab es bisher keine Empfehlungen zur Rechnungslegung für gemeinnützige Stiftungen. Die VLGS erarbeitete im letzten Jahr daher gemeinsam mit der Wirtschaftsprüfer-Vereinigung einen Entwurf von Standards für die Rechnungslegung von gemeinnützigen Stiftungen und andere gemeinnützige Institutionen. Im Anschluss an die Mitgliederversammlung erläuterte Rainer Marxer, Präsident des Vorstandes der Wirtschaftsprüfer-Vereinigung, die neuen Empfehlungen.
Hpz-Präsident Philipp Wanger stellte abschliessend die Agra hpz Anstalt und die Stiftung für Heilpädagogische Hilfe in Liechtenstein vor. Die Veranstaltung endete mit einem Bio-Apéro der Agra, an dem sich Gelegenheiten zum Vernetzen und Austauschen ergaben.
(v.l.) Philipp Wanger (Präsident der Stiftung für Heilpädagogische Hilfe in Liechtenstein), Dr. Thomas Zwiefelhofer (VLGS Vorstand), Hans Brunhart (VLGS Präsident), Christian Verling (VLGS Vorstand), Dr. Peter Goop (VLGS Vorstand), Rainer Marxer (Präsident der Wirtschaftsprüfer-Vereinigung), Dagmar Bühler-Nigsch (VLGS Geschäftsführerin)