
Am Mittwoch, 27. August 2025, fand bereits zum 13. Mal das bewährte Treffen der Vereinigung liechtensteinischer gemeinnütziger Stiftungen und Trusts (VLGST) mit den zuständigen Behörden statt. Die langjährige Tradition dieses Formats unterstreicht die Bedeutung des regelmässigen Dialogs für die erfolgreiche Weiterentwicklung des gemeinnützigen Sektors.
Der Austausch mit den Behörden ist ein wichtiger Pfeiler, damit Stiftungen ihre Arbeit im gesellschaftlichen Interesse nachhaltig und wirkungsvoll fortführen können. Gerade weil der liechtensteinische Stiftungssektor international gut eingebunden ist, sind Information und Wissenstransfer über regulatorische Entwicklungen unverzichtbar.
Gastgeberin des diesjährigen Treffens war die Stiftungsaufsichtsbehörde (STIFA) im Dienstleistungszentrum Giessen in Vaduz. Ihr Leiter, Dr. Albert Kaufmann, berichtete von einem erfreulichen Meilenstein: Per Ende Juni 2025 standen erstmals 1'402 gemeinnützige Stiftungen unter Aufsicht der Behörde. Zudem widmete sich die STIFA in den vergangenen Jahren intensiv der Optimierung des Trust- und Stiftungsrechts – zentrale Reformprojekte, die den Sektor langfristig stärken sollen.
Weitere Fachbeiträge zeigten die Breite der Themen auf:
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Bernhard Büchel, Leiter der Steuerverwaltung (STV), informierte über nationale und internationale Entwicklungen, insbesondere die Einführung der elektronischen Einreichung der Jahresrechnung ab 2025 sowie die geplante Schaffung des «qualifizierten gemeinnützigen Rechtsträgers» im Rahmen der Revision des AIA-Gesetzes (CRS). Ergänzend erläuterte Ricarda Schusterreiter die konkrete Umsetzung.
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Dr. Bettina Witzmann-Walter (SFIU) gab einen Überblick über aktuelle Verdachtsmeldungen und das kommende EU-AML-Paket, das Anpassungen im FIU-Gesetz erforderlich macht. Sie sensibilisierte zudem für Risiken der Terrorismusfinanzierung im gemeinnützigen Bereich.
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Mario Gassner, Vorsitzender der Geschäftsleitung der FMA, hob die europäischen und internationalen Bemühungen hervor, Non-Profit-Organisationen den Zugang zu Finanzdienstleistungen wieder zu erleichtern – ein Thema von hoher praktischer Relevanz.
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Romina Schobel, Stv. Generalsekretärin des Ministeriums für Präsidiales und Finanzen (MPF), erinnerte daran, dass Liechtenstein durch seine internationale Vernetzung zwar erhebliche regulatorische Verpflichtungen übernimmt, daraus jedoch zugleich bedeutende Standortvorteile erwachsen. Sie berichtete über die Ausarbeitung einer nationalen Sicherheitsstrategie und über die politischen Prioritäten im Zusammenhang mit OFAC-Sekundärsanktionen.
Zum Abschluss dankte Thomas Zwiefelhofer, Präsident der VLGST, allen Beteiligten für den offenen und konstruktiven Austausch. Er würdigte besonders die enge Zusammenarbeit mit den Behörden, die auch über das Treffen hinaus gepflegt wird und damit einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Weiterentwicklung des gemeinnützigen Stiftungssektors leistet.
Mehr dazu in der Medienmitteilung.
Die Präsentationen sind im internen Mitgliederbereich abrufbar.